Die Ankunfterei ist ein Forum, in dem Nachbarinnen und lokale Akteurinnen aufeinander treffen. Es ist ein Proberaum, in dem Variationen vom bestmöglichen Ankommen bewusst und mit unterschiedlichen Bausteinen und Rollen durchgespielt werden.
Der Name Ankunfterei ist angelehnt an Produktionsorte. In einer Bäckerei wird Brot gebacken – in der Ankunfterei wird Ankunft produziert.
Raummodell
Kultur:
«neues Wir»
Girlanden aus Rettungsdecken knistern im Wind. Sie schaffen einen offiziellen und feierlichen Rahmen und damit Aufmerksamkeit für die anwesenden Personen und deren Handlungen. Gleichzeitig weisen sie auch auf das fragile Moment einer Gemeinschaft hin. Gelebte Handlungen des bestmöglichen Ankommens auf allen Ebenen kommen hier zusammen und formen gemeinsam die Kultur des «neuen Wir».
Persönliches:
Selbstwertgefühl stärken
Der Empfangstisch steht für das eigene Selbstwertgefühl. Wie trete ich auf? Wie gehe ich auf jemanden zu? Wie werde ich empfangen und willkommen geheissen? Handlungen des bestmöglichen Ankommens in diesem Bereich stärken das Selbstwertgefühl.
Öffentliche Grundhaltung:
Wertschätzung verschiedener Perspektiven
Vom Eingang kommt man direkt auf die Bühne. Wenn man neu ankommt, fällt man auf; man ist in der Öffentlichkeit ausgestellt. Die Bühne in der Öffentlichkeit steht aber auch für die Grundhaltung, die vor Ort zum Ausdruck kommt. Für die Perspektiven, die angehört werden. Die Erlebnisse und Visionen, die präsentiert und in die Öffentlichkeit getragen werden. Handeln zum bestmöglichen Ankommen heisst hier verschiedene Perspektiven anerkennen und Raum geben. Ständig begleitet von der Frage: Welche Perspektive fehlt?
Strukturelles:
einen Platz einnehmen / Zugang erhalten
Um die Bühne herum stehen Tische und Bänke aufgestellt. Wenn man ankommt, sucht man sich einen Platz oder es wird einem Platz gemacht. Der einzelne Tisch am Rand ist niederschwelliger Treffpunkt und da für gemeinsames Essen. Er ist zugleich Gepäck- und Materiallager.
Handlungen des bestmöglichen Ankommens führen dazu, dass die anwesenden Personen teilhaben können und Zugang zu Rechten und lokalen Ressourcen, aber auch zu Infrastruktur und zu Netzwerken erhalten.
Zwischenmenschliches:
dazugehören
In der Verlängerung des Eingangs ist ein Sofa platziert. Es steht für das Zwischenmenschliche, für sich zugehörig und zu Hause fühlen. Handlungen des bestmöglichen Ankommens schaffen hier einen freundschaftlichen Austausch.
Phasen
Sich wiederholende Phasen
In der Ankunfterei gibt es drei Phasen, die sich durch wiederholte Durchführungen befruchten, ineinander verweben und erweitern.
Phase 1:
Geschichten des Ankommens sammeln
Woran merkst du, dass du angekommen bist? Woran merkst du, dass du dazu gehörst? Über diese und weiteren Fragen rund ums Thema Ankommen werden unterschiedliche Perspektiven zusammengetragen. Die Resultate werden diskutiert und die Erkenntnisse in eine lokale Öffentlichkeit gebracht. Immer wieder soll darüber nachgedacht werden, wer und welches Wissen fehlt.
Phase 2:
Ideen für Handlungen des bestmöglichen Ankommens entwickeln
Quartierbewohnerinnen und lokale Akteurinnen mit unterschiedlichen Perspektiven werden zusammen gebracht. Aus individuellen Zukunftsvorstellungen entwickeln sie Ideen für real-utopische Handlungen des bestmöglichen Ankommens.
Phase 3:
Handlungen des bestmöglichen Ankommens erproben
In verschiedenen Versuchsanordnungen werden Handlungen des Ankommens erprobt. Dadurch wird für einen kurzen Moment die bestmögliche Zukunft und Handlungsfähigkeit im Kollektiv erlebbar.